THomasHH hat geschrieben:"Guerillia-Plakatieren"?
Kann ich mir nur schwer vorstellen, dafür kommt's zu häufig vor.
Nun, das ist ja nicht alles so homogen organisiert, wie man vielleicht erstmal denkt. Wenn Du als Veranstalter selber eigene Plakatwände oder Reiter auf der Straße gebucht hast, die Du selber bestückst, dann kannst Du draufpappen was und wann Du willst.
Aber z.B. in Deutschland ist das in den meisten Großstädten mittlerweile völlig anders organisiert. Vor rund 10 Jahren konnte man tatsächlich noch Guerillia-Plakatieren - ihr erinnert Euch mit Sicherheit noch an die Betonsäulen unter jeder Brücke, die bis oben mit Konzertplakaten tapeziert waren. Da hat nie jemand für bezahlt, sondern da wurde ein Rollkommando losgeschickt, das alles zugepflastert hat und fertig...
Irgendwann sind die Städte dann eingeschritten und haben den üblichen Veranstaltern mitgeteilt, ab dem X.Y.200Z dagegen strafrechtlich vorzugehen. Dann haben sie in der ganzen Stadt A1-Metallrahmen angeschraubt (gerne an Schaltkästen für Strom, Telefon und Kabelfernsehen) und das Recht, darin Poster einzuklemmen für teuer Geld an eine Agentur verpachtet. Und wenn man jetzt werben will, muß man die Fläche(n) über eben diese Agentur für noch teureres Geld buchen, denen die Poster geben, und die bestücken dann.
Und das ist eben das Problem, wenn das Dingens jetzt abgesagt oder verlegt ist, dann muß man auch wieder diese Agentur beauftragen, die Poster zu tauschen oder zu modifizieren, und das kostet auch wieder Geld. Denn wenn man einfach einen eigenen Trupp losschickt, der die Dinger überpappt, dann riskiert man das, was *jedem* blüht, der da was drüberhängt, ändert oder besprayt - nämlich eine Anzeige wegen Sachbeschädigung...
Im konkreten Fall: Wenn ein Superstar absagt oder verlegt, wird der (große) Veranstalter das wohl auch zahlen, allein schon zwengs der Imagepflege. Aber Alizée ist kein Superstar (mehr), ihr lokaler Veranstalter in Metz wahrscheinlich auch nicht der größte in der Branche, Geld hat er bereits verloren (und nicht zu knapp), und da stellt sich eben die Frage, ob man wegen ein paar Plakaten dem schlechten Geld noch gutes hinterherwirft.