von MartinC » 24. Mär 2014, 16:31
Die beiden Karten hatten offenbar Bad Vibes, denn
bercy konnte dann kurzfristig doch nicht kommen...
Was sehr schade war, denn das Wochenende war ein einziger Hammer. Ich habe mich seit Jahren selten so grandios unterhalten, amüsiert und informiert gefühlt - und verneige mein Haupt tief gen Boden für die unglaubliche Arbeit und Liebe zum Detail des Clubs für diese Veranstaltung.
Die beiden Tage hatten im Wesentlichen immer drei Blocks, zwei lange Konzerte von jeweils 90 Minuten mit wiederum jeweils 4 Solisten oder Duos/Trios, die live Musik von Anthony Phillips spielten. Wohlgemerkt fast alles Amateure oder maximal Semi-Profis aus dem Club-Umfeld, die ihre Nummern auch nur für den Tag einstudiert hatten. Was vorher keiner wußte (oder sich hat vorstellen können), Phillips machte sich Notizen zu jedem Lied und ging dann nach jedem Teil-Act auf die Bühne, um Stories über die Titel zu erzählen und die MusikerInnen zu loben... sein Material ist schweine-schwer bis unmöglich zu spielen, und er wurde nicht müde zu erwähnen, daß das einer der Gründe ist, warum er nicht selbst auftritt... er hätte schon damals immer Wochen gebraucht, um die Studio-Aufnahmen zu proben, und bekäme es selbst im Leben nicht hin, das mit so wenig Fehlern vor Publikum zu spielen wie grade eben auf der Bühne...
Ein Trio (langjähriges Club-Mitglied mit seinen beiden erwachsenen Kindern) spielte u.A. ein altes Lied aus der Zeit zwischen der "Revelation" und der "Tresspass" LP, das es nur als Acoustic-Demo von Anthony Phillips auf einer späten CD-Compilation gibt. Sie haben es selbst auf zwei Gitarren und drei Stimmen umarrangiert, und ihre Version (vor allem der ausdrucksstarke Gesang der Sängerin) war ab-so-lut magisch, ich hatte nur Gänsehaut, und jetzt verfolgt mich die Version seit vorgestern wie ein Spuk. Ich hab die drei extra ganz am Schluß des Wochenendes nochmal in Gegenwart von Phillips bis zum Anschlag gelobhudelt, und Phillips bestätigte sofort, daß er selbst von dem Lied komplett geflashed wurde... Ich hoffe, es taucht noch ein Clip auf, den poste ich hier sofort.
Der Hauptteil, wenn man so will, war das "Bühnen-Interview" mit Frage-Runde, wobei Phillips beide Tage in den längeren Pausen zwischen den Blocks sowieso abwechselnd im Konzert-Raum und dem Kantinen-Raum herumhing und sich im privateren Rahmen mit jedem über Gott-und-Welt (und seine eigenen Platten und Genesis) unterhielt... und da er im selben Hotel hinter dem Bürgerhaus wohnte, ging das im Prinzip dort 1:1 weiter... morgens früh verpaßte ich leider eine offenbar leidenschaftliche Debatte im Frühstücksraum darüber, warum Cricket tausendmal cooler ist als Fußball...
Hier ist ein Handy-Video vom ersten Tag, die erste halbe Stunde vom Bühnen-Auftritt. Ton ist leider sehr schlecht, aber der Clip gibt einen guten Eindruck vom Wochenende. Beachtet dabei bitte, daß er vom offiziellen Block ist, deshalb ist das Gespräch insgesamt sehr "formell" und entsprechend seriös und steif, gell...

viel Spaß damit, oder wie Phillips sagen würde "Das ist nicht die Fahrkarte"
Für die frühe Genesis/Gabriel Fraktion unter den Lesern hier, bei ca. 10 Minuten erzählt er einen Hammer! Er war 1976 mit Peter Gabriel im Studio und spielte eine lange Aufnahme-Session mit Material von Gabriels späterer erster Solo-LP. Konkret war das Line-Up wie folgt:
Peter Gabriel (vocals)
Mike Rutherford (bass)
Phil Collins (drums)
John Goodsall (guitar)
[der Gitarrist von BrandX, der Seiten-Band von Phil Collins]
Anthony Phillips (keyboards)
Nach-Luft-schnapp !!!
Am zweiten Tag ging er mehr ins Detail. Die Aufnahmen wären phantastisch gewesen, er hat aber keine Kopie. Da Gabriel die Master besitzt und kurz darauf die Platte mit seiner späteren Live-Band aufnahm, dürfte die Bänder aber in diesem Leben wohl niemand mehr zu hören bekommen...
Und ganz zum Schluß, als wir eigentlich nur Winke-Winke an die Club-Chefs machen wollten, wurde ich plötzlich nochmal in ein viertelstündiges Gespräch mit ihm über Fairport Convention verwickelt, wo er sich outete, Anfang der 70er ein Riesenfan von
Sandy Denny gewesen zu sein...

Die beiden Karten hatten offenbar Bad Vibes, denn [b]bercy[/b] konnte dann kurzfristig doch nicht kommen... :(
Was sehr schade war, denn das Wochenende war ein einziger Hammer. Ich habe mich seit Jahren selten so grandios unterhalten, amüsiert und informiert gefühlt - und verneige mein Haupt tief gen Boden für die unglaubliche Arbeit und Liebe zum Detail des Clubs für diese Veranstaltung.
Die beiden Tage hatten im Wesentlichen immer drei Blocks, zwei lange Konzerte von jeweils 90 Minuten mit wiederum jeweils 4 Solisten oder Duos/Trios, die live Musik von Anthony Phillips spielten. Wohlgemerkt fast alles Amateure oder maximal Semi-Profis aus dem Club-Umfeld, die ihre Nummern auch nur für den Tag einstudiert hatten. Was vorher keiner wußte (oder sich hat vorstellen können), Phillips machte sich Notizen zu jedem Lied und ging dann nach jedem Teil-Act auf die Bühne, um Stories über die Titel zu erzählen und die MusikerInnen zu loben... sein Material ist schweine-schwer bis unmöglich zu spielen, und er wurde nicht müde zu erwähnen, daß das einer der Gründe ist, warum er nicht selbst auftritt... er hätte schon damals immer Wochen gebraucht, um die Studio-Aufnahmen zu proben, und bekäme es selbst im Leben nicht hin, das mit so wenig Fehlern vor Publikum zu spielen wie grade eben auf der Bühne... :love1:
Ein Trio (langjähriges Club-Mitglied mit seinen beiden erwachsenen Kindern) spielte u.A. ein altes Lied aus der Zeit zwischen der "Revelation" und der "Tresspass" LP, das es nur als Acoustic-Demo von Anthony Phillips auf einer späten CD-Compilation gibt. Sie haben es selbst auf zwei Gitarren und drei Stimmen umarrangiert, und ihre Version (vor allem der ausdrucksstarke Gesang der Sängerin) war ab-so-lut magisch, ich hatte nur Gänsehaut, und jetzt verfolgt mich die Version seit vorgestern wie ein Spuk. Ich hab die drei extra ganz am Schluß des Wochenendes nochmal in Gegenwart von Phillips bis zum Anschlag gelobhudelt, und Phillips bestätigte sofort, daß er selbst von dem Lied komplett geflashed wurde... Ich hoffe, es taucht noch ein Clip auf, den poste ich hier sofort. :wub:
Der Hauptteil, wenn man so will, war das "Bühnen-Interview" mit Frage-Runde, wobei Phillips beide Tage in den längeren Pausen zwischen den Blocks sowieso abwechselnd im Konzert-Raum und dem Kantinen-Raum herumhing und sich im privateren Rahmen mit jedem über Gott-und-Welt (und seine eigenen Platten und Genesis) unterhielt... und da er im selben Hotel hinter dem Bürgerhaus wohnte, ging das im Prinzip dort 1:1 weiter... morgens früh verpaßte ich leider eine offenbar leidenschaftliche Debatte im Frühstücksraum darüber, warum Cricket tausendmal cooler ist als Fußball... :auslach:
Hier ist ein Handy-Video vom ersten Tag, die erste halbe Stunde vom Bühnen-Auftritt. Ton ist leider sehr schlecht, aber der Clip gibt einen guten Eindruck vom Wochenende. Beachtet dabei bitte, daß er vom offiziellen Block ist, deshalb ist das Gespräch insgesamt sehr "formell" und entsprechend seriös und steif, gell... :kicher: viel Spaß damit, oder wie Phillips sagen würde "Das ist nicht die Fahrkarte" :lol:
https://youtu.be/AO6H8qzxfNE
Für die frühe Genesis/Gabriel Fraktion unter den Lesern hier, bei ca. 10 Minuten erzählt er einen Hammer! Er war 1976 mit Peter Gabriel im Studio und spielte eine lange Aufnahme-Session mit Material von Gabriels späterer erster Solo-LP. Konkret war das Line-Up wie folgt:
Peter Gabriel (vocals)
Mike Rutherford (bass)
Phil Collins (drums)
John Goodsall (guitar) [size=85][i][der Gitarrist von BrandX, der Seiten-Band von Phil Collins][/i][/size]
Anthony Phillips (keyboards)
Nach-Luft-schnapp !!! :shock:
Am zweiten Tag ging er mehr ins Detail. Die Aufnahmen wären phantastisch gewesen, er hat aber keine Kopie. Da Gabriel die Master besitzt und kurz darauf die Platte mit seiner späteren Live-Band aufnahm, dürfte die Bänder aber in diesem Leben wohl niemand mehr zu hören bekommen... :motz:
Und ganz zum Schluß, als wir eigentlich nur Winke-Winke an die Club-Chefs machen wollten, wurde ich plötzlich nochmal in ein viertelstündiges Gespräch mit ihm über Fairport Convention verwickelt, wo er sich outete, Anfang der 70er ein Riesenfan von [url2=http://www.mylenefarmer-forum.de/viewtopic.php?f=51&t=947]Sandy Denny[/url2] gewesen zu sein... :wub: