Also um keine Mißverständnisse zu streuen, rechtlich sind die CDs/DVDs alle 100% legal, so wie die Labels. Die meisten Veröffentlichungen dieser Art sind aber nicht von den jeweiligen Künstlern autorisiert. Für Radio- und TV-Broadcasts wurden früher häufig löchrige Verträge gemacht, und es hat den Anschein, daß speziell in den USA da rechtlich auch irgendetwas ausgelaufen ist, anders ist die Flut an Veröffentlichungen nicht zu erklären.
Damit sind viele dieser älteren Tapes entweder im Public Domain gelandet (d.h. jeder darf sie veröffentlichen), oder sie werden von ehemaligen Betreibern der Stationen weiterverkauft. Für den Fan hat es den Vorteil, daß er legal (und billiger) an Bootleg-Quellen kommt. Aber für die Künstler hat es den Nachteil, daß sie in der Regel kaum Tantiemen sehen und keinerlei Kontrolle über die Qualität haben - weder klanglich noch was die Produktion angeht.
THomasHH hat geschrieben:Ich kriege das aber auch manchmal gar nicht mit, wenn jemand wieder ein neues Album draußen hat, seit ich keine Musikzeitschrift(en) mehr lese.
Bei der Steilvorlage muß ich das jetzt einfach schreiben... [Obacht - Werbung ahead]
Nachdem ich den Herausgeber schon sehr lange kannte und in den letzten Jahren sporadisch als "sehr freier Autor" schrieb, bin ich vor anderthalb Jahren (und trotz erheblich anderem Musik-Focus) in den Verlag von Empire Music gegangen und somit nun Mit-Herausgeber vom Empire Magazin. Der Grund dafür ist vor allem, weil Empire inzwischen "the last of the independents" ist. Das Magazin ist schon ewig nicht mehr am Kiosk sondern nur noch im Abonnement vertrieben, und im Gegenzug gibt es keinerlei dominante Abhängigkeit von Anzeigenkunden aus der Industrie, die dann bestimmen, was und wie redaktionell erscheint. Sprich: Empire hat einen Mitarbeiterstamm von Autoren, denen allen etwas an der Musik liegt, und die selbst vollkommen frei auswählen, worüber und was sie schreiben.
Heutigentags noch ein Print-Magazin herauszubringen (und dann "nur" 5 Ausgaben im Jahr) mag komplett anachronistisch wirken, aber es hat auch seine Vorteile. Ich habe neulich einmal den wunderbaren Begriff der "Kollateral-Bildung" gelesen. Nützliche Dinge, die man lernt, während man eigentlich ganz andere Dinge drumherum sucht. Ein Print-Magazin ist das Paradies der Kollateral-Bildung, Filter-Blasen im Netz, die einem exakt das heraussuchen, "was man wissen will" ist deren Untergang...
Das Magazin hat eine (in Relation) kleinere Auflage und Leserschaft, aber wir sind stabil. Trotzdem, oder grade deswegen, freuen wir uns über jeden neuen Abonnenten, der unsere Arbeit unterstützt.
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