Erzengel hat geschrieben:Und drittens hört man auch das dumme Gequatsche weniger
![Breites Grinsen :D](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
- denn manchmal habe ich das Gefühl, daß ca. 80% aller Konzertbesucher an einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom leiden und sofort loslabern, wenn ruhigere Passagen kommen oder die Lichtshow sie nicht ablenkt
![Böse oder sehr verärgert :motz:](./images/smilies/icon_motz.gif)
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Das wäre schön, wenn es funktionieren würde/könnte...
Dummerweise gibt das aber die Physik nicht her, bzw. könnte es höchstens ein Nebeneffekt der gekrümmten Frequenzkurve beim MusicSafe sein, ich vermute aber eher es ist ein psychologischer Effekt.
An der Stelle nun wirklich eine Entschuldigung an
imagine... kaum hat er einen Teil von unserem Geplauder als off-topic abgehängt, schon fangen wir genau dort mit noch einem neuen Thema an. Ich finde das hier aber sehr wichtig, und da wir (Nutzer) keine Posts "umhängen" können, antworte ich dann doch halt hier und sag nochmal Sorry für die Mühe, die wir mit dem ständigen Aufräumen-müssen hier anrichten...
Die "MusicSafe" kenne ich nicht selber, aber ich sehe sie häufig und die Träger sind mehrheitlich sehr damit zufrieden. Ich würde aber unbedingt zu der Variante "Gold" raten, und zwar aus zwei Gründen: Erstens sind -25dB wirklich der Wert, den man (im Zuschauerraum) braucht, und laßt Euch von niemanden einreden, das wäre zuviel. Ich habe exakt diesen Wert und höre damit auch Acoustic-Konzerte (sofern sie über eine PA laufen) weil da selbst das Klirren von einzelnen Gitarrensaiten schon wieder verzerren kann, und auch die leisesten Passagen mit/trotz der Dämpfung exzellent zu hören sind. Aber abgesehen davon, hat der "Gold" Filter die gradeste Frequenzkurve, und damit mit Abstand den besten Klang.
Was die Marketing-Abteilung da auf der Website verzapft ist - vorsichtig ausgedrückt - eher "kreativ" als physikalisch... den besten Sound hat man, wenn die Kurve horizontal ist wie eine Flunder, denn nur dann wird nichts verzerrt. Daß nun speziell 2 kHz "besonders gefährlich" sein soll, fällt wohl in den Bereich "it's a feature, not a bug", gefährlicher sind durch die Bank die hohen Frequenzen, je höher umso kritischer. Daß also nun 2 kHz um fast -30dB gesenkt werden ist natürlich gut fürs Ohr, daß aber danach die Kurve wieder auf knapp -20dB hochgeht verzerrt nur die Musik und ist nicht weniger "ungesund" als die 2 kHz. Geschützt ist man trotzdem sehr gut, nur wird da eher ein klangliches Defizit als zusätzlicher Schutz angepriesen... und was oberhalb von 8 kHz bei ihnen passiert, schreiben sie schon mal gar nicht erst.
Und ein wenig lustig finde ich auch den Satz "Er dämmt bereits sehr wirksam, klingt jedoch noch recht gut" beim Silver-Filter, so als wäre das ein Widerspruch... maximale Klangqualität hat man bei einer linearen Dämmung um -25dB über das komplette Frequenzband, also von 50 Hz bis 20 kHz.
Es gibt Filter, die das fast perfekt hinbekommen, bei meinem ist die Kurve eine leichte "Wanne" mit minimaler Krümmung in den tiefsten Frequenzen und dann nochmal ganz oben ab 18 kHz in den Obertonreihen. Ich hab mich länger nicht mit aktuellen Preisen beschäftigt (mein aktuelles Paar trage ich seit 15 Jahren und es sitzt und funktioniert wie am Tag 1) aber damals war der Filterpreis (anteilig) ca. 70 Euro plus 90 Euro für die Abdrücke und Fertigung der Paß-Stöpsel. Ich schätze mal, an dem Preis-Level hat sich nicht so viel geändert, folglich müßte man für bessere Filter heute auch so ab 50 Euro zahlen. Meine Empfehlung wäre, beim nächsten Stadtbummel einfach mal in einen Hörgeräteakkustikerladen reinzugehen und sich beraten lassen. Geld hat niemand zu verschenken, aber irgendwie auch "wenn schon, denn schon". Wenn es (nach Beratung) für nochmal 20-30 Euro zusätzlich auch Filter gäbe, die wirklich linear sind, dann ist der Klang eben nochmal viel viel besser, und das für viele Jahre die danach kommen.
Technisch gesehen gibt es keinen Grund, warum man die Filter nicht auch in "generische" Pfropfen einbauen kann - sowohl der Klang als auch der Schutz sind identisch, der Unterschied ist allein der Trage-Komfort. Der Kasus Knaxus ist, daß die Ohren komplett versiegelt sein müssen, damit man nur noch durch die Filter hört und keine MatschePampe aus Filter und Hallensound bekommt. Die eine Möglichkeit dafür ist es, mit elastischen Pfropfen zu arbeiten, die den Gehörgang durch Druck versiegeln. Vorteil: preiswert. Nachteil: baulich bedingtes Fremdkörpergefühl im Ohr. Ich selbst habe sehr empfindliche Ohren und bekomme durch Stöpsel (z.B. temporär mal bei Feuerwerk, etc) mitunter sogar Schmerzen im Ohr.
Die Alternative dazu ist, einen Abguß zu machen und dann (wie bei Hörgeräten) Paßteile zu fertigen, die 1:1 ins Ohr passen, es versiegeln, aber dabei nicht drücken. Vorteil: Die merkt man gar nicht mehr - bei mir (kein Druck, nur das Bewußtsein "daß da was ist") beim ersten Mal 15 Minuten, beim zweiten Mal 5 Minuten, beim dritten Mal 1 Minute, und danach rein damit und gut ist. Ich vergesse manchmal, sie nach dem Konzert wieder rauszunehmen... Nachteil: kostet, und dauert auch etwas - nach Abdruck ca. 10 Tage Fertigung.