SchiffbrücheIch habe keine Zeit, meine Lider zu schließen.
Ich habe keine Zeit, nichts vorbeigehen zu sehen.
Ich werfe eine Flasche ins Meer.
Flaschenpost
Ich werde Zeit haben, wenn ich dort unter der Erde liege. – 2
Ich habe keine Zeit mehr zu verlieren.
Also werfe ich eine Flasche ins Meer
Flaschenpost
Die Odyssee unter Ozeanen
der Verwirrung des Zusammenbruchs
Unsere Planeten auf dem Kopf
Oh,
Auf der Leinwand unsere angehefteten Körper
Überlebende einer weggespülten Welt.
Es gibt nichts mehr zu tun. – 3
Mehr Zeit
Mehr Zeit
Unsere Sinne beleben
Mehr Zeit
Mehr Zeit
Intensiv leben
Der Himmel[Chorus]
hat das einstige Königreich verloren.
Und vor unseren flehenden Augen
liegen sie tief in der Finsternis.
Oh,
Unsere Seelen sehen, die die Winde verwehen
Elegie eines weißeren Morgens – 4
Wir werden Träume brauchen.
Mehr Zeit
Mehr Zeit
Unsere Sinne beleben
Mehr Zeit
Mehr Zeit
Intensiv leben
Oh oh oh
Oh oh oh[Chorus]
Flaschenpost [5 x][Chorus]
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1) Im Refrain wird deutlich, dass hier sowohl der Vorgang gemeint sein kann, eine Flasche ins Meer zu werfen, oder eben das Wort Flaschenpost.
2) six pieds sous terre: „2 Meter unter der Erde“ oder eben allgemein die umgangssprachliche Beschreibung des Begrabenseins
4) Es gibt ein Gedicht von Ana Blandiana mit dem Titel „Elégie du matin“. Ich bin mir unsicher, ob sie hier darauf anspielt.
3) Dem „Il n'y a plus rien à faire“ im letzten Lied von „L'Emprise“ steht das „Il n'y a plus rien à faire pour nous“ des vorletzten Liedes von „Désobéissance“, „On a besoin d'y croire“, entgegen. Hier erschleicht sich mir auch im gesamten Kontext des Liedes der Verdacht, die beiden Lieder handeln lyrisch und inhaltlich von der selben Geschichte – eines sei dabei die Fortsetzung des anderen. Das ist aber sehr weit interpretiert. Wenn da jemand seinen Senf zu geben möchte, würde mich der Austausch freuen.
