Ich unterschreibe alles, was Du sagst, meinte aber (hartnäckig) einen völlig anderen Punkt. Du erklärst wunderbar, warum ein Live-Album stets anders klingt, als der Sound in der Halle. Das war und ist mir aber durchaus klar gewesen...
Das alles, was Du schreibst, betraf aber die Hallentour 2009 und die Tour 2013 genauso. Da hat auch einer Gitarre gespielt, die irgendwie aufgenommen und später abgemischt wurde. Und so eine Kanadierin hat gesungen, und ein sehr bekannter Herr hat Keyboards gespielt... die alle *auch* in eine DI-Box trocken gestöpselt und dann irgendwie gemischt wurden.
Mein Punkt (den ich aber inzwischen als abgearbeitet betrachte...) war nun der: 2009 hat offenkundig irgendwer entschieden, "Ach laßt uns doch alle Instrumente genauso abmischen wie bei einem Studioalbum, damit es schön poliert klingt". Und 2013 hat jemand gesagt "Ach laßt uns doch wieder alle Instrumente genauso abmischen wie bei einem Studioalbum, damit es wieder schön poliert klingt".
Und jetzt hab ich aber 2019 den *Eindruck*, als hätte jemand gesagt "Ach Jungs, und Mädels, laßt uns doch diesmal alle Instrumente so ein wenig naughty reverbed klingen, damit es so richtig schick full authentisch nach live klingt, doch ganz speziell die Keyboards lassen wir einfach mal schön trocken, damit die, und nur die, wie bei einem Studioalbum schön poliert klingen"...

Was ich nun *nicht* zu fragen versuchte, ist, "Warum sind solche Entscheidungen technisch notwendig?" oder "Was haben sich die Leute dabei gedacht?", sondern - so wie der Erzengel mit dem Intro-Morsecode - hört das außer mir auch noch jemand, oder bilde nur ich mir das ein??... und da hatte ich spontan an Dich gedacht, weil Du vermutlich berufsbedingt für sowas ein geschultes Ohr haben könntest, bzw. geschulter als meins...
Andererseits hat die Nummer jetzt einen Umfang angenommen, deren spärlicher Sinn nicht wirklich die Masse an Lichtphotonen auf dem Bildschirm rechfertigt und insofern betrachte ich die Frage nun einfach als "Schrödingers Katze" - das mit dem Keyboard entscheidet sich immer erst in dem Augenblick, wenn einer hinhört, und das Universum spaltet sich dadurch in zwei Hälften...

