@Karsten
@ledivo59
@JayJayBerlin
Danke. Schön mal gelegentlich auch von "neuen" (alten

) Fans Eindrücke zu lesen. Ich hoffe, ihr bleibt dem Forum erhalten.
ledivo59 hat geschrieben: 29. Jul 2023, 11:58
Als MF Fan seit 1988 bin ich dennoch neu hier ... nach meinen Konzerten von 1996 ("Paco Rabanne"-Show) sowie dem absoluten Highlight der "Avant que l'ombre ... live à Bercy" (2006) sah ich Mylène noch einmal 2009 in Strasbourg. Die Konzertreihen danach genoss ich 'nur' noch per DVD auf dem Sofa.

Nun wurde kurzfristig ein Ticket für Brüssel (verg. Woche 22.7.) frei und ich folgte - ein wenig widerwillig - ins Baudouin-Stadion nach Brüssel. Widerwillig weniger wegen Frau Farmer als eben ein 'Stadion-Konzert', die ich in meiner reichhaltigen Konzertkarriere seit 1977, wenn ich mich recht erinnere, nur 3 mal aufsuchte (Bowie '83/Prince '88/U2 '93) - und nie für wirklich 'gut' befand, was das Ambiente betrifft. [...]
Ich wollte noch was zum Thema Ambitente / Stadion schreiben ... aufgrund der vielen Verschiebungen / Verlegungen während der Pandemie habe ich in den letzten anderthalb Jahren ca. 35 Konzerte gesehen, weil plötzlich alles wieder stattfinden durfte ... von ca. 500 Leuten (Van der Graaf Generator) bis fast 100.000 bei Indochine im vergangenen Mai im Stade de France (übrigens auch ein ganz heisser DVD Tipp, auch wenn der Konzertfilm in Lille gedreht wurde, im gleichen Stadion, wo auch Mylène aufgetreten ist).
Ich habe Bowie zwei Mal gesehen, aber leider noch nicht '83 und mit Prince bin ich nie warm geworden. U2 1993 habe ich in Frankfurt im alten Waldstadion erlebt und fand es komplett großartig. Konzerte in Clubs haben natürlich eine besondere Ausstrahlung und im Prinzip spielt es dann auch kaum eine Rolle, ob man in der ersten oder 20 Meter weiter hinten in der letzten Reihe steht. Die Sicht bleibt ziemlich gut, der Sound ist auch ziemlich der gleiche. Im Stadion hat man das so niemals. Dennoch finde ich Konzerte im Stadion trotz völlig anderer Voraussetzungen nicht prinzipiell schlechter.
Es gibt Künstler wie Springsteen, die ein ganzes Stadion alleine durch ihre Musik und ihre Ausstrahlung tragen können, wie zuletzt zum wiederholten Male in Amsterdam erlebt. Springsteen macht "nur Musik", da gibt es gar keine Show. Andere bieten halt viel für das Auge wie eben Indochine, U2 oder Roger Waters. Waters hatte 2011 und 2013 "The Wall" in Europa aufgeführt, 2011 in der Halle, 2013 in nahezu unveränderter Weise im Stadion. Da habe ich eigentlich gar keinen wirklichen Unterschied empfunden, zumal der Sound jedes Mal absolut perfekt war. Obwohl plötzlich keine 10.000, sondern 60.000 und mehr dabei waren.
Was ich nicht mag, sind im allgemeinen Konzerte Open Air auf freiem Gelände. Springsteen hätte ich auch in Hockenheim sehen können (1.5 Stunden Fahrt) statt in Amsterdam (5 Stunden Fahrt), aber im Stadion klappt die Organisation meist deutlich besser. Wenn man liest, wie katastrophal die Verhältnisse in Hockenheim waren ... das Konzert ging von 19:30 Uhr bis 22:30 Uhr, aber die Bahn hat ihre Sonderzüge erst ab 1 Uhr nachts gestartet und die Fans ein paar Stündchen warten lassen ... ist dann auch nicht besser, als das Ende der Metros zu früh anzukündigen

... insofern war ich noch einmal froh, weiter gefahren zu sein.
Und Mylène? Von 2013 zu 2019 zu 2023 wurden die Shows natürlich jedes Mal größer (davor war ich leider noch nicht dabei). Aber jeder dieser Auftritte war in sich stimmig. Ich war in Lille, Genf und Brüssel immer auf der Tribüne, ich habe einfach keine Lust mehr darauf, vorne zu stehen, hatte immer eine andere Perspektive und fand es gut.
Madonna hat ja 2020 versucht, "kleine Konzerte" zu geben, in Paris war sie im Grand Rex. Das fand ich toll als Konzept. ABER: in jeder Stadt sind etwa ein Viertel der Auftritte kurzfristig abgesagt worden, weil sie Stimmprobleme hatte oder sich überfordert hat. Durchaus möglich, dass das Mylène von einem ähnlichen Experiment abhält.
Und was Madonna betrifft ... die hat ja ihre Zuschauer teilweise bis nach Mtternacht warten lassen ... obwohl es im Grand Rex auch tagsüber dunkel und trocken war. Insofern finde ich die Diskussion zum Konzertbeginn zwar nachvollziehbar (vor allem, wenn man nicht wusste, dass alle Auftritte von Mylène erst gegen 21:30 losgingen), aber doch überbewertet.