Jetzt ist er also da, völlig überraschend sorgt Mylène mit der Veröffentlichung des Clips "Monkey me" während der Timeless Tour für teilweise
doofe Gesichter. Ein erstes quer lesen der Reaktionen auf Mylene Net lässt mich aber auch mit ein wenig Verwunderung zurück, denn
vielen scheint er gleich gar nicht zu gefallen.
Mylene Net selbst gibt an, das der Clip "keine" Beziehung zum Text hat.
Hmmm...ich weiß ja nicht welches Video die geguckt haben, aber so wie ich das sehe hat der Clip so einiges
an Bestandteilen des Textes.
Aber gut, mal schauen ob das Deuten des Clips an dieser Stelle hier derzeit überhaupt gefragt ist.
( Recht maue Beteiligung an der deutschen Mylène Front . . . hmpf . . . alle nur zum Spaß angemeldet?

)
Wie auch immer, ich würde lügen wenn ich mir nicht lieber einen Clip mit Mylène gewünscht hätte, aber ich habe gelernt im Laufe
der Jahre, das Mylène selten in solchen Fällen das tut was man erwartet oder sich wünscht. Eben auch ein Punkt bei dem sie sich
von anderen deutlich abhebt und sie interessant macht.
Nachdem ich mir den Clip einige Male angeschaut habe, musste ich mir aber eingestehen das ich ihn gut finde.
Es ist kein High End 3D Render, aber doch sehr anspruchsvoll gemacht. Er vermittelt mir eine recht ungefilterte
Form von Hoffnungslosigkeit in der sich für mich die von Mylène oft dargestellte Hoffnungslosigkeit wieder findet.
Am deutlichsten vielleicht in "Désenchantée"zu sehen. Ihr Wunsch von sich bewegender Massen die sich gegen das System auflehnen,
wird immer wieder von der Realität eingeholt. Das wird in Monkey me sehr deutlich.
Ich glaube das ihr Wunsch niemals weichen wird, aber sie ist inzwischen "gereift" und hat sich damit abgefunden, das die
Menschen einfach zu träge, und zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind um etwas zu ändern.
Zu leicht lässt der Mensch sich etwas vorgaukeln. . . ein Umschwung. . .eine Revolution . . . Zusammenbruch?
Und dann ist doch alles nur heiße Luft gewesen. In Wirklichkeit schließen sich die Fesseln immer weiter.
( siehe auch Film: Farmer Project - Fiktion der Befreiung )
Zurück bleibt der Einzelne, der das erkannt hat und weiß das die Chancen das sich das ändert so gut wie Null sind.
Somit weiß er das auch sein eigenes Leben wahrscheinlich niemals das sein wird was es sein könnte.
Und diese Erkenntnis ist absolut trostlos.
Die von vielen geliebte "Düsternis" von Mylène ist aus meiner Sicht nie verschwunden gewesen, sie hat bloß
immer eine andere Form gewählt es darzustellen bzw. sich auszudrücken.
Düster ist ohnehin das falsche Wort. Ich würde es eher eine klare Sicht der Dinge nennen.
Und die reale Welt ist nun mal nicht besonders schön. Also die Welt neben der bunten Medienwelt.
Ich bin der Meinung das Mylène mit diesem Clip, auch wenn sie selbst nicht zu sehen ist,
sich selbst treu geblieben ist. Es fasziniert mich das sie und auch Laurent ständig neue Wege gehen
und sich etwas trauen. Das kann auch mal daneben gehen, aber das scheint beide nicht wesentlich zu kümmern.
Die Kunst geht also vor Kommerz. Alleine dafür gebührt ihnen schon Respekt.
Großartiger Clip der Mylène`s Wesen und Aussagen voll gerecht wird.
So . . . so viel mal als Anreiz mich in der Luft zu zerreißen
