Argento hat geschrieben:Eure Antworten stimmen mich eher positiv - ich meine ich fahr halt hin und werd sehen was passiert, das wird schon klappen!
"Wahrscheinlich" (c) (tm) wird es gut gehen... und ich hab's jetzt viermal gesehen und beneide Dich trotzdem...
Aber da es Deine Premiere ist und Du Dich tierisch drauf freust, würde ich Dir raten, etwas Sicherheit einzubauen und Dir einen Plan B im Hinterkopf zu behalten, schließlich kostet die Reise nach Brüssel plus Hotel auch ein paar Münzen.
Ich würde Dir raten, so früh wie möglich in die Halle und ggf. sogar auf den Platz zu gehen. Du mußt Dich dafür nicht Stunden vorher auf den Campingplatz begeben, aber roundabout zur Einlaßzeit in die Halle wäre kein Fehler. Das ermöglicht Dir nämlich einen Ausweg.
Sollte es doch Identitätskontrollen geben, hast Du alle Zeit der Welt, Dir vor der Halle noch ein "richtiges" physisches Ticket zu kaufen. In aller Regel sollte das möglich sein, und wenn auch nicht so bilig wie Dein jetziges Ticket, dann üblicherweise trotzdem immer noch unter Nennpreis. Das wäre ärgerlich, aber - Du wärst drin, und alles weitere (Geld zurück, evtl. Schadensersatz) regelt sich später.
Aber selbst wenn sie keine Ausweise kontrolieren - angenommen von dem PDF kursieren Kopien, dann kommt der erste rein, die späteren nicht mehr. Und je früher Du kommst, umso erster bist Du.
Und schließlich - ich kaufe mir selber für alles was teurer als 30 Euro ist grundsätzlich physische Tickets, einfach weil man dann bei Problemen mit Security und Ordnern etwas Beweiskräftigeres in der Hand hält. Und trotzdem sehe ich zu, auch bei Sitzplätzen möglichst bald auf meinem Stuhl zu sitzen.
Warum? Weil diese ach-so-tollen Ticketsysteme seit Jahren gerne auch Plätze doppelt und dreifach verkaufen. Das ist kein Internet-Verschwörungs-Gesabbel, sondern das ist x-mal vor meinen eigenen Augen passiert.
2001 bei Björk & Orchester in der Alten Oper Frankfurt, Tickets (damals) für rekordverdächtige 280 Mark pro Stück, sollte bei fester Operbestuhlung nicht viel falsch zu machen sein. Nur daß die Reihen ein Stück vor uns offenbar alle doppelt verkauft wurden - die Leute hatten reguläre Systemtickets, nur mehrfach die selben Sitze. Für die ersten 8-10 gab es Ersatzplätze, dann kamen aber immer mehr und durften prompt wieder nach Hause fahren.
Ich selbst hatte mal einen Tribünenplatz bei Peter Gabriel in Karlsruhe, wo meine komplette Reihe gar nicht existierte. Da "durfte" ich wieder raus an die Abendkasse, wo 20-30 Leute vor mir standen, deren Sitze auch entweder nicht exisitierten oder schon jemand darauf hockte.
Und bei den "Musical Box" Konzerten der letzten Jahre, mit denen ich selbst involviert bin, kam alle naslang ein eMail an den Veranstalter "Ooops, wir haben grade ein paar Tickets doppelt verkauft" oder "Ooops, wir haben grade Plätze verkauft, die sie gar nicht bei uns eingestellt haben" und "stellen Sie mal lieber sicher, daß sie dann ein paar Ausweichplätze freihalten".
Wenn das schon alle naslang mit ihren eigenen Systemtickets in ihren eigenen autorisierten Vorverkaufsstellen passiert, kann man sich denken, wie hoch die Trefferquote bei PDFs liegt, die sich dann ja auch noch zusätzlich auf dem Weg durchs Netz, auf dem lokalen Rechner oder sogar durch Betrug des Verkäufers beliebig fortpflanzen können.
Die Regel ist einfach, wer mit gültigem Ticket sitzt, sitzt, und wer nachher kommt, muß sehen (lassen) ob und wo er bleibt. Also: Der frühe Vogel sitzt bei der Mylène...
