Ich finde es schon verwunderlich, dass sie im Alter eher auf jugendlich getrimmte Musik macht - ich würde eher erwarten, dass ihre Musik mit ihrer Persönlichkeit reift und sich nicht vom Anspruch her zurück entwickelt. Wie gesagt, wenn sie mal sowas wie Sigur Ros oder Radiohead machen würde, würde mir das Respekt abringen...
Nun ja, aber es ist oft so, dass man in jüngeren Jahren einfach noch mehr zu sagen hat. Man ist depressiver, hat mehr Angst vor der Zukunft und das ganze ist durchaus wichtig für die Kreativität.
Menschen sind meist am kreativsten wenn sie unglücklich sind, oder zumindest wissen was das ist.
Mit den Jahren wird man meist ruhiger. Man lernt mit den Höhen und Tiefen des Lebens umzugehen und verliert dadurch auch etwas von der Agressivität.
Ich finde jedenfalls äußerst selten Beispiele, dass jemand in älteren Jahren kreativer wird und anspruchsvollere Musik macht als in jüngeren Jahren.
Das kann ich nicht unbedingt finden - ob man das neue Mylène-Album nun mag oder nicht, aber musikalisch anspruchsvoll ist es nun wirklich nicht, bei aller Liebe.
Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass es nicht anspruchslos ist.
Allein in den Texten liegt schon noch ein wenig mehr Anspruch als bei manch anderen Chartsongs.
Da gibt es nicht viele, aber Indochine ist ein gutes Beispiel - die sind erst 20 Jahre nach Bandgründung so richtig gut geworden und ihre heutigen Alben übertreffen ihre Sachen aus den 80ern bei weitem! Indochine haben sich nach vielen Jahren noch mal komplett neu erfunden, und das zum Guten hin. Kent (die Band aus Schweden) sind auch tendenziell erst in späteren Jahren richtig gut geworden.
Ja, Indochine ist ein gutes Beispiel. Da gebe ich Dir recht.
Aber dabei darf man auch nicht vergessen, dass es sich zum einen um eine Band handelt und zum anderen hat sich Nicola viel frisches Blut reingeholt, die einen massiven Anteil daran haben, wie Indochine heute klingen.
Ich denke, wenn er sich damals nicht Oli de Sat geholt hätte, wäre das Comeback auch etwas anders ausgefallen.
Vielleicht sollte Mylène tatsächlich mal in Betracht ziehen, NICHT mehr mit Laurent Boutonnat zusammenzuarbeiten, sondern sich jemand junges und wildes holen, mit vielen Ideen.
Denn wie die Musik klingt ist ja nun fast ausschließlich Laurent Boutonnat anzukreiden.
Aber so viel Veränderung ist wahrscheinlich auch zu viel verlangt.